12/11/2016

Time flies - vom Erwachsen werden - Existenzkrisen und dem Streben nach MEHR



Lisa Salvenmoser
Klingt dramatisch oder? Eigentlich bin ich kein Mensch, der viel Wert auf das Alter legt oder besondere Angst vor irgendeiner ZAHL hätte… ABER irgendwie befinde ich mich aktuell in einer Art Existenzkrise… 

Nicht mal mehr einen Monat und ich bin 28 Jahre alt. Ja ich weiß…. 28… noch soooo jung! Ja schon, aber trotzdem frage ich mich: Wo zum Teufel sind die letzten 5 Jahre geblieben? 

Ich war doch gerade noch Anfang 20?! Was ist passiert? 
Ich schaue Germany’s next topmodel und ertappe mich dabei, zu denken - oh schau, die ist ja gleich alt wie ich… HAHAAAA der war gut! Vor 10 Jahren vielleicht, ja… 

5 Jahre mit Höhen und Tiefen, Leidenschaft, Glück, Freude, Streit, Verzweiflung, Angst aber vor allem eins… LIEBE. 

In meinem Kopf bin ich irgendwie immer noch Anfang 20 und fühle mich eigentlich nicht zugehörig zur - um es mit den Worten der Gilmore Girls zu sagen - "um die 30 Gruppe"

Doch schaue ich in den Spiegel merke ich, dass da wohl doch ein paar Jährchen an mir vorbeigezogen sind… ein paar Jährchen, ein paar Pölsterchen, eine Narbe hier und da, Zeichen einer Schwangerschaft und… FALTEN. Mein Gott was habe ich bereits Falten an den Augen! Wann sind die alle aufgetaucht? Ich schwöre, die waren plötzlich da! 

Lachfalten sind das heißt es… die machen attraktiv heißt es… stimmt wohl auch zum Teil - aber mal ehrlich… hätten die nicht mit 40 kommen können? 

In letzter Zeit packen mich oft die Gedanken… 28 Jahre… was habe ich aus meinem Leben bisher gemacht? Was habe ich erreicht? Was wollte ich erreichen? Was war der Plan? Bin ich glücklich? Was bringt die Zukunft? Was will ich? 

28 Jahre und noch immer so viel zu lernen. Zu lernen mir die Messlatte nicht immer zu hoch anzusetzen um mich am Ende schlecht zu fühlen, weil ich mein Ziel nicht erreiche. Zu lernen zufrieden zu sein und nicht IMMER nach mehr mehr mehr und besser zu streben. Ständig auf der Suche nach etwas „Besserem“. Zu lernen, dass nicht alles Gold ist das glänzt und zu lernen wieder oder vielleicht überhaupt endlich mal locker zu werden. 

Ich war immer ein Perfektionist. Schon als Kind. Hatte mein Ziel immer klar vor Augen, wollte mehr erleben, mehr tun, mehr können, mehr sein. Auf Dauer ganz schön anstrengend. 
Manchmal bin ich müde… müde davon immer zu denken: "Das könnte ich noch machen, das sollte ich tun, dieses und jenes noch verbessern, wieso habe ich xy noch nicht erreicht?" 

Dieses ständige Streben nach MEHR… ermüdet mich… doch so richtig weiß ich nicht wie daraus ausbrechen? Aus alten Mustern? Ist es nicht gut nach etwas zu Streben? Mehr zu wollen? Mehr zu erreichen? 

"Wann hörte GUT auf gut genug zu sein?" 

Ein weiteres Jahr geht zu Ende. Zeit meine Hausaufgaben zu machen. Resümee zu ziehen. 
Vorsätze für das neue Jahr habe ich keine. Naja vielleicht einen: 

ZUFRIEDENHEIT. 

Denn eigentlich sind das doch alles Luxusprobleme. 


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